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Unerwartet, Unverhofft, Unglaublich

Andere Worte fallen mir für das nicht ein, was gestern passiert ist. Es war ein reichlich frustrierender Tag im Büro und damit reihte sich der Dienstag ohne großen Übergang an den vergangenen Montag an…

Ich weiß nicht… vielleicht bin ich zu ungeduldig oder erwarte zuviel aber wenn man das Gefühl bekommt, dass so gar nichts richtig voran geht, das alle Mitspieler eher Spieler… sprich Leute sind die zwar das gleiche Spiel spielen aber auf einem anderen Spielfeld oder einer anderen Mannschaft bzw. vielleicht sogar in der gegnerischen dann kann einen das schon mal frustrierend zurücklassen und man stellt sich die die Frage warum man bei so einem Mist überhaupt mitspielt.

Also war es nicht gerade mein Tag. Da kommt am Nachmittag ein Kollege zu mir und bat mich einmal mit ihm mitzukommen er wollte was mit mir besprechen. Auf meine Frage ob ich etwas mitnehmen sollte konnte ich mir nur anhören, dass ich einfach unauffällig folgen sollte. Okay…

… gesagt getan. Wir sassen dann in einem unserer Meetingräume zusammen und dort bedankte sich mein Kollege aus dem Vetrieb für die von mir im vergangenen Jahr geleistete Arbeit. 😮 Ich meinte das sei nicht nötig… ich hätte nur meinen Job gemacht. Ich gebe zu ich habe in unser Projekt viel Zeit und noch mehr Engagement reingesteckt aber dennoch… das ist mein Job.

Er meinte dann, dass sei schon okay aber „den Job“ machen andere auch. Das was ich geleistet hätte ginge aber weit darüber hinaus was man sonst so zu sehen bekäme. Ich tue mir bei solchen Sprüchen immer schwer, da ich hier viel zu selbstkritisch unterwegs bin aber gut… wenn man das zu hören bekommt geht es runter wie Öl.

Schließlich schob er ein Kuvert über den Tisch und bat mich es gleich wegzustecken. Ich sagte das sei nicht nötig und ich freue mich über seine Worte. Wir haben dann noch einige Sätze über unseren Kunden und das Projekt folgen lassen und sind mit einem Handschlag unter Männern auseinander gegangen.

Auf dem Rückweg zu meinem Schreibtisch habe ich dann einen verstohlenen Blick in das Kuvert geworfen und hier war dann eine persönliche Dankeskarte nebst einem großen, grünen Euroschein drin. Das hat mich dann doch ziemlich überwältigt. Denn so etwas habe ich in meiner bisherigen Zeit noch nie erlebt. Ich bin dann noch einmal zu dem Kollegen und habe ihm gesagt, dass dies nun absolut nicht nötig gewesen wäre. Er meinte daraufhin diese Entscheidung läge bei ihm „Punkt“.

So bleiben mir „nur“ die Freude und das Glücksgefühl über die Anerkennung. Die Motivation und die Dankbarkeit. Letzteres nicht nur dem Kollegen gegenüber sondern auch speziell gegenüber Michaela denn sie hat, was meine persönliche Entwicklung angeht, einen nicht unerheblichen Anteil.

Der Tag hat sich dann auch noch ins positive gedreht. Nicht nur wegen dieser Geste aber ab diesem Zeitpunkt ging es alles etwas leichter…