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Erwartungen nicht zu hoch setzten…

…dann scheint es meist zu laufen.

Es gibt einem ja schon ein gutes bis sehr gutes Gefühl, wenn man seitens eines Kunden eine Anfrage bekommt, die durchaus das Vertrauensverhältnis abbildet. Wenn man dann auch noch Dankbarkeit vermittelt bekommt, ist das Balsam für die Seele und fördert das Selbstbewusstsein. Somit fiel es mir ziemlich leicht einen Job in dieser und der kommenden Woche anzunehmen.

Im Laufe der Tage kamen dann aber Themen und Tätigkeiten hinzu, die mich doch zweifeln ließen. Nicht, weil ich den Aufgaben und Tätigkeiten nicht gewachsen wäre aber es waren bzw. sind einfach Themen die nicht einmal ansatzweise zu meinen Baustellen. Ganz abgesehen davon, dass meine Motivation durch die Gegend zu fahren, auswärts zu schlafen usw. doch eher übersichtlich waren.

Job ist Job und somit muss man sich eben auf den kleinsten gemeinsamen Nenner finden und die Geschichte durchziehen. Im Nachhinein betrachtet war es leicht verdientes Geld. Was z.T. der Inkompetenz des Kunden und seines/seiner Mitarbeiter angeht. Ich bin technologisch ganz bestimmt nicht mehr auf der Höhe der Zeit und ich würde auch nicht das Gegenteil behaupten (da schneidet man sich nur ins eigene Fleisch). Nichtsdestotrotz… die Themen, die hier anliegen sind, Basis-IT und somit ist das dann wie Fahrradfahren oder Schwimmen… egal wie lange man das nicht mehr gemacht hat, man verlernt es nicht.

Ernüchternd ist es aber dennoch… Ich fühlte mich in meine Zeit bei Kempinski und Price Waterhouse zurückversetzt. Speziell bei Kempinski waren es viele, viele Basisthemen. Klar… es gab auch viel Unternehmens- bzw. Hotelspezifisches aber die Masse waren IT-Themen wie Netzwerk, Server, Kommunikation der Systeme mit und untereinander. Wenn es dann beim Wissen schon an dieser Basis scheitert, kann man nicht erwarten, dass es bei höheren Anforderungen  klappt. Wie auch… Problematisch wird es halt nur, wenn sich über die Zeit nichts aber auch so gar nichts entwickelt.

Ich mache dem Kollegen keinen persönlichen Vorwurf. Ich weiß ein wenig über seine persönliche Situation. Diese lässt wahrscheinlich nur wenig Platz für eine Weiterentwicklung aber hier wurde und wird nicht einmal das wenige genutzt.

Richtig blöd wird es halt dann, wenn sich der Kunde das zu eigen macht und seine Verantwortung, seine Themen bei uns und/oder mir ablegt und sich irgendwo darauf verlässt, dass sie hier nicht verloren gehen… vielleicht (in meinem Fall bestimmt sogar) immer wieder gestresst werden.

Nicht das ich mich Beschweren würde. Es ist, wie gesagt, leicht verdientes Geld aber Spaß macht es halt auch nicht. Wenn man schon durch die Gegend karriolt, sich die Zeit um die Ohren schlägt, sich mit Themen auseinandersetzt die weder meine Rolle, noch meine Aufgaben betreffen…  dann möchte ich wenigstens Spaß haben. Wenn nicht einmal das gegeben ist, dann wird es irgendwann echt eng.

Am Ende schraubt man seine Erwartungen, selbst wenn Sie schon auf Bodenhöhe liegen, bis auf ein Minimum herunter, besinnt sich auf die Professionalität, erinnert sich an den kleinsten gemeinsamen Nenner, nimmt die Kohle mit und das alles in Kombination ist wie eine gute Beilage oder ein gutes Getränk bei einem miesen Essen. Sie hilft, das es besser rutscht.