Buchrezension, Joe Abercrombie’s Klingenepos…

… es ist geschafft. Zum einen habe ich endlich diesen Artikel fertig gestellt. Zum anderen habe ich, mehr oder minder, den dritten Teil von Joe Abercrombies „Klingenepos“ gelesen. D.h.:

stehen ab sofort im Bücherregal. Zeit eine kleine Rezension zu schreiben und endlich zu veröffentlichen.

Eigentlich bin ich ja kein Kritiker und ich kann mich auch immer sehr über Artikel und Meinungen amüsieren die man bei Amazon o.ä. innerhalb der Bewertungen lesen kann aber irgendwie habe ich nach den fast 3.200 Seiten einfach einmal Lust mich auszulassen.

An sich gibt es nicht all zu viel zu sagen, denn im Großen und Ganzen fand ich die Bücher eher enttäuschend.

Racheklingen

Ich habe mit dem für sich alleine stehenden Roman Rachklingen angefangen. Das war irgendwann 2010. Im Nachhinein muss ich sagen es war bzw. ist in meinen Augen das beste Buch der vier gelisteten Titel. Die Charaktere und die Wendungen bzw. Überraschungen im Geschichtsverlauf haben mich von Beginn bis Ende gefesselt. Irgendwie machte dieser Roman durchaus Lust auf mehr…

Klingentrilogie

Dementsprechend hatte ich so einige Erwartungen an die Klingentrilogie und seine Protagonisten. Eines muss man den drei Teilen zu gute halten. Die Linie und der Stil wurden konsequent durchgezogen. Allerdings hat es keiner der drei Romane geschafft mich wirklich in den Bann zu ziehen.

Feuerklingen

Ich tat mich im ersten Teil schwer der Geschichte zu folgen. Natürlich muss man erst einmal anfangen eine Trilogie aufzusetzen und die Charaktere müssen sich auch entwickeln können aber irgendwie waren mir die Sprünge zwischen den Figuren und ihren Abenteuern zu viel. Es kam mir ab und an wie in einem schnell (und eben zu schnell) geschnittenen Film vor. Irgendwie konnte ich nie so recht erkennen wohin das Ganze steuern soll.

 Kriegsklingen

Ich gebe zu… nach dem ersten Teil war ich nicht unbedingt erpicht auf die 700 Seiten der Kriegsklingen. Der zweite Teil sprach mich dann aber doch mehr an. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Figuren doch noch etwas mehr entwickelt würden. Leider sind es doch eine ganze Anzahl an Protagonisten und Schauplätzen und somit wurde die Geschichte bzw. der Lesefluss immer wieder durch Schnitte und Sprünge zu anderen Orten und Figuren unterbrochen.

Lustiger weise konnte ich bemerken, dass sich mein Interesse an den Charakteren verschob. War es anfänglich Logan und der erste der Magi deren Weg mich zum lesen brachte, wandelte sich das im weiteren Verlauf und ich fand die Geschichte um den Inquisitor Sand dan Glokta recht ansprechend bzw. spannend.

Der sich anbahnende bzw. ausgefochtene Zweifrontenkrieg, mit all seinen Komplikationen und Auswirkungen, fand aber irgendwie nicht wirklich den Raum den er in meinen Augen haben sollte. In den letzten Kapiteln war es dann wieder eher eine Quälerei das Buch zu beenden.

Königsklingen

Nachdem mich die ersten beiden Teile schon nicht wirklich vom Hocker gehauen hatten war ich bzgl. des dritten Buches mehr als skeptisch. Am Ende viel die Entscheidung den Band zu lesen eigentlich nur um zu sehen wie die Geschichte ausgeht.

Gut fand ich die Tatsache, dass es eben kein allgemeines „Happy End“ gibt.  Es ist eine düstere Welt die beschrieben wurde und somit darf auch ein Abschluss düster sein. Wenn es denn einen Abschluss gäbe.

Klar das Buch endet nach 900 Seiten aber ist es auch die Geschichte? Die hätte auch nach 300 Seiten zu Ende sein können. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass der Autor so in seiner Geschichte vertieft war, dass er am Ende einfach nicht wusste wie er die vielen Ende vernünftig verknüpft um ein, für den Epos, befriedigendes gutes Ende zu finden.

Ich könnte mir vorstellen das Joe Abercrombie noch einges an Notizen übrig hat und ggf. einen vierten Roman geschrieben hätte. Das entfällt natürlich mit den Enden die den Protagonisten widerfahren.

Fazit

Wer es etwas düsterer mag, 08/15 Heldengeschichten nicht unbedingt braucht, nichts gegen Zynismus hat und alles in allem dem Modell „Antiroman“ etwas abgewinnen kann, der wird hier bestimmt fündig. Es ist nicht so, dass ich diesem abgeneigt bin aber am Ende werden diese Bücher wohl kein zweites mal gelesen. Dafür fand ich das Gelesene zu schwach.

Heldenklingen

Es gibt ja noch einen weiteren Roman aus der Klingenreihe. Ähnlich wie Racheklingen spielt dieser in der gleichen Welt hat aber nicht oder nicht direkt mit der Trilogie zu tun. Ich denke ich werde mir das Buch irgendwann zu Gemüte führen. Nicht jetzt gleich und sofort, dafür habe ich anderes aber vielleicht irgendwann wenn sich keine rechte Alternative ergibt..